Ein digitaler Nachlass ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Nachlassregelung. Er umfasst alle digitalen Daten, Konten und Zugänge, die Sie zu Lebzeiten genutzt haben. Die Gründe, warum Sie einen digitalen Nachlass benötigen, sind vielfältig:
Nach Ihrem Tod benötigen Ihre Angehörigen oder Bevollmächtigten Zugriff auf:
E-Mail-Konten
Online-Banking und Versicherungen
Cloud-Dienste (z. B. Fotos, Dokumente)
Soziale Netzwerke und Abonnements
Ohne geregelten Zugang können wichtige Daten verloren gehen oder nicht rechtzeitig bearbeitet werden.
Nicht deaktivierte Online-Konten können Ziel von Cyberkriminalität werden. Ein digitaler Nachlass hilft dabei, diese Konten zu schließen oder zu löschen und so Missbrauch zu vermeiden.
Ein strukturierter digitaler Nachlass erleichtert die Arbeit Ihrer Erben:
Verträge und Abos kündigen
Guthaben sichern
Schulden vermeiden
Fotos, Videos, Nachrichten oder digitale Tagebücher sind oft nur online gespeichert. Durch einen geregelten digitalen Nachlass stellen Sie sicher, dass diese Erinnerungen erhalten bleiben.
Sie können bestimmen:
Was mit Ihren Social-Media-Profilen geschehen soll (z. B. Gedenkstatus bei Facebook)
Wer Zugriff auf Ihre Daten erhält
Welche Daten gelöscht werden sollen
So erstellen Sie eine Liste Ihrer digitalen Konten
Ein strukturierter Überblick über Ihre digitalen Konten hilft Ihnen, Ihren digitalen Nachlass zu regeln und Angehörige im Ernstfall zu entlasten. Gehen Sie dabei am besten systematisch vor:
Teilen Sie Ihre digitalen Konten in sinnvolle Gruppen ein, zum Beispiel:
Kommunikation: E-Mail-Dienste, Messenger (z. B. Gmail, Outlook, WhatsApp)
Soziale Netzwerke: Facebook, Instagram, X (Twitter), LinkedIn
Finanzen: Online-Banking, PayPal, Klarna, Kreditkartenportale
Shopping & Abos: Amazon, eBay, Netflix, Spotify
Cloud & Speicher: Google Drive, Dropbox, iCloud
Beruflich: Microsoft 365, Zoom, Slack, Projektmanagement-Tools
Sonstiges: Gaming-Accounts, Foren, Webseiten mit Login
Für jedes Konto können Sie folgende Informationen notieren:
Name des Dienstes (z. B. „Google“)
Benutzername oder E-Mail-Adresse
Passwort (optional – besser in einem Passwortmanager speichern)
Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert? (Ja/Nein)
Wichtigkeit: Hoch / Mittel / Niedrig
Was soll im Todesfall geschehen? (z. B. löschen, übertragen, in Gedenkzustand versetzen)
Nutzen Sie einen Passwortmanager (z. B. Bitwarden, 1Password, KeePass)
Oder speichern Sie die Liste offline – z. B. als ausgedrucktes Dokument in einem verschlossenen Ordner
Geben Sie einer Vertrauensperson Zugriff oder hinterlegen Sie die Informationen bei einem Notar
Neue Konten hinzufügen
Nicht mehr genutzte Konten entfernen
Passwörter und Einstellungen prüfen