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23.02. - Festgottesdienst

Festgottesdienst zur Eröffnung des Jubiläumsjahres
Der Festgottesdienst wurde gestaltet von Pastor Thomas Thiesbrummel, Pfarrer Dr. Roland Hosselmann, Dr. Peter Knop (Vortrag: „Der Mensch am Ende des Lebens“) und den Hospital Singers.

Empfang im Pfarrheim der Bonifatiuskirche im Anschluss an den Gottesdienst.


Foto: „Der Patriot“ Lippstadt


Es wird viel geweint, aber auch gelacht.
Auftakt des Hospizkreis-Jubiläums mit vielen Ehrenamtlichen.
Einblick in die Sterbebegleitung
Der Tod gehört zum Leben dazu. Das weiß man, aber das sagt sich auch so leicht. Wenn’s dann aber soweit ist, …

wollen es viele aber erst einmal gar nicht wahrhaben, weiß Dr. Peter Knop. In seiner Zeit als Chefarzt der Inneren Medizin am Evangelischen Krankenhaus Lippstadt hat er das so manches Mal erlebt. Die ärztliche Sterbebegleitung beginnt schließlich mit der Diagnose einer todbringenden Krankheit und endet mit dem Tod.

Daneben gibt’s aber noch eine andere Sterbebegleitung. Die des Hospizkreises. Und das mittlerweile schon seit 25 Jahren. So ein silbernes Jubiläum, das will natürlich gefeiert werden. Das ganze Jahr über hat der Verein Veranstaltungen geplant; den Auftakt bildete am Samstag der Festgottesdienst in der St. Bonifatius-Kirche. Mit tollem Wetter, einer schönen Messe und einer ganze Menge Mitwirkenden und Ehrenamtlichen, mit denen die Interessierten ins Gespräch kommen konnten. Über den Menschen am Ende eines Lebens aus der Sicht eines Krankenhausarztes erzählte da eben Dr. Knop.

Mit Beispielen aus seinem Praxisalltag zeigte er, dass Patienten ganz anders reagieren: Manche Menschen seien wütend und könnten ihr Schicksal nicht akzeptieren, viele seien entwurzelt, fühlten sich nicht mehr zugehörig und einsam, andere wollten ihre Angehörigen nicht belasten. Deshalb brauche es Menschenkenntnis, Erfahrung mit Kranken und Einfühlungsvermögen. Die braucht es aber eben nicht nur vom Arzt, sondern auch von den vielen Ehrenamtlichen, die sich im Hospizkreis engagieren.

55 Menschen sind das zurzeit, weiß Vorsitzende Mechthild Fillinger. 55 Menschen, die sich oft auch neben Beruf und Familie Zeit nehmen und für die Sterbenden da sind, bei denen sie ihre Ängste, Sorgen ohne die eigenen Angehörigen zu belasten.

Menschen wie Martina Hoppe-Möring. Seit elf Jahren engagiert sich die 55-Jährige im Hospizkreis. Nachdem sie bei ihren Großeltern und zwei Freundinnen gesehen hat, wie es ist, Menschen in den letzten Wochen ihres Lebens zu begleiten und was es bedeutet, den Hospizkreis zu haben, wie tröstlich solche Leute sind. Und wie entlastend das auch für Angehörige sein kann. „Wir kommen da alle mal hin“. weiß sie. Und in Kursen hat sie auch gelernt, wie man mit sowas umgeht, außerdem steht regelmäßig Supervision auf dem Programm.
Trotzdem ändert die Arbeit den Blick aufs Leben, sagt sie: „Man wird dankbarer für das Leben und die Gesundheit.“ Ist eine Geschichte besonders tragisch, fließen zu Hause auch mal ein paar Tränchen. „Das muss manchmal auch raus können.“ Umso glücklicher ist sie, dass sie von ihrer Familie ganz viel Unterstützung bekommt.

Was die Aufgabe so besonders macht? „Die Ehrlichkeit“. findet Hoppe-Möring. „Das trifft man so oft nicht.“ Bei ihr können sie Gedanken ablegen, damit sie nicht allein damit stehen. Zuhören sei nämlich das Allerwichtigste. Die Arbeit im Hospizkreis gebe ihr viel Freude und selbst auch ganz viel zurück. Im Hospizkreis selbst seien auch schon richtig gute Freundschaften geschlossen worden. Da wird nämlich nicht nur zwischendurch mal geweint, sondern auch ganz viel gelacht.
Quelle: „Der Patriot“ Lippstadt / von Hannah Löseke